Impuls 1

Antisemitische Ausgrenzung und Verfolgung in der NS-Diktatur und ihre Folgen am Beispiel der Familie Wolff aus Nackenheim – Familienbiografische Perspektiven auf den Nationalsozialismus und die Zeit nach 1945 (Sekundarstufe I/II)

Der hier vorgestellte didaktische Impuls wurde von einer Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der JGU Mainz konzipiert:

Katharina Buchholz

Das wahlweise in der Sekundarstufe I oder II einsetzbare Quellenarrangement enthält vorwiegend Ego-Dokumente (Fotografien, Briefe, Auszüge aus Wiedergutmachungsakten) der aus Nackenheim in Rheinhessen stammenden Familie Wolff. Die Familienbiografie ist über 1945 hinaus verzweigt, so wurde das Ehepaar Heinrich und Selma Wolff in der NS-Diktatur aus Mainz deportiert und ermordet; ihre beiden Söhne, Herbert und Helmut Wolff, konnten Ende der 1930er Jahre in die USA flüchten und überleben. Mit ihren Eltern pflegten sie bis 1942 regen Briefkontakt. Die im Nationalsozialismus erfahrene Ausgrenzung und Diskriminierung genauso wie die Verwurzelung und Integration der Familie im Mainzer Raum stehen im Zentrum des Quellenkonvoluts. Die durch die NS-Diktatur herbeigeführten, biografischen Zäsuren und deren generationsübergreifende Konsequenzen rücken dabei in den Blick. Auch Perspektiven auf und durch die Menschen vor Ort nach 1945 sowie Aspekte gegenwärtiger Erinnerung werden über die Aufgabenimpulse thematisiert. Die didaktische Skizze hält dabei differenzierte Aufgabenformate bereit, u.a. auch theaterpraktische Gestaltanregungen sowie Impulse ihrer Reflexion.